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 Ricarda Maucher
 Dipl.-Soziologin
 Coach und Lernberaterin
 Betschartstraße 8a
 81243 München
 Telefon (0 89) 820 899 60
 Telefax (0 89) 820 899 59
 ricarda.maucher@web.de

"Wir sollten endlich den Mut haben, an unserem Schulsystem etwas zu verändern! Dies fängt schon damit an, dass wir unsere Kinder so in die Schule schicken sollten, dass sie überhaupt eine Chance bekommen, darin zu bestehen." Ricarda Maucher


Neurologen, wie z.B. Damasio, sagen: "Meine Hand macht das, was meine Augen sehen!"

Behalten Sie – liebe Leserin, lieber Leser – diesen Satz bitte im Hinterkopf und schauen Sie sich das folgende Bild an. Dieses „Schleifenblatt“ stammt von einem Mädchen aus der 3. Klasse.


 

Sie kam zu mir in die Praxis und hatte u.a. große Probleme

  • beim Schwimmen (sie ist gepaddelt „wie ein Hund“, obwohl sie an mehreren Schwimmkursen teilgenommen hatte)

  • beim Radfahren (das mit dem Gleichgewicht halten, war für sie nicht so einfach)

  • beim Rechts und Links unterscheiden

  • beim Lesen (sie konnte u.a. die Zeile nicht halten, weil ihre Augen zum Teil ganz woanders hinschauten (Blicksprünge) und es war ihr nicht möglich das ganze Wortbild zu sehen)

  • beim Schreiben (sie spiegelte zum Teil die Buchstaben (b d) und konnte sich an viele gelernte Wörter nicht mehr erinnern)

  • und die Hand tat ihr sehr weh beim Schreiben, weil sie ihren Stift so verkrampft hielt und mit viel Druck versuchte das Wissen aufs Papier zu bringen. Sie war auch traurig darüber, dass sie nicht so schnell, wie ihre Klassenkameraden schreiben konnte.

 

Nach 3 Sitzungen in meiner Praxis und täglichem Üben daheim (u.a. Augenbewegungsübungen, Übungen für die Hand-Augen-Körperkoordination, Übungen fürs Gleichgewicht), sah das „Schleifenblatt“ wie folgt aus – vielleicht ist für Sie noch interessant zu wissen, dass zwischen den beiden Bildern nur 4 Wochen vergangen sind:


 
 

Wie gesagt, Neurologen, wie z.B. Damasio, sagen: "Meine Hand macht das, was meine Augen sehen!"

Sie sehen – liebe Leserin, lieber Leser –, dass sich sehr viel an der Wahrnehmung des Mädchens verändert hat. Die Augen können ihren Fokus viel länger und gezielter auf etwas richten. Die Hand-Augen-Koordination hat sich verbessert und auch ihr Gleichgewicht hat sich stabilisiert. Sie kann sich allgemein im Unterricht viel länger konzentrieren.

In dem Zustand bekommt sie zum ersten Mal in ihrer Schulkarriere die gleiche Chance, wie die anderen Kinder. Sie kann in Ruhe das Lesen und das Schreiben lernen. Sie weiß, wo rechts und links ist und braucht die Buchstaben nicht mehr zu verdrehen.

Viele meiner Kinder in der Praxis haben neben schulischen Problemen auch Bewegungsprobleme, wie ich oben beschrieben habe. Neueste Erkenntnisse aus der Lern- und Gehirnforschung belegen, dass die mentale und die Bewegungsentwicklung von Kindern eng zusammenhängen. Viele Lernprobleme sind eigentlich Bewegungs-, Gleichgewichts- und Wahrnehmungsprobleme.

Je freier ich in meiner Bewegung bin, umso freier bin ich demnach auch in meinem Denken. Und es ist relativ einfach, sowohl an der Bewegung, wie auch am Denken etwas zu verändern. Unser Gehirn ist ein ganz plastisches Organ und es ist ein Leben lang möglich neue neuronale Vernetzungen herzustellen. So kann man z.B. Legasthenikern helfen, wenn man das neuronale System umorganisiert.

Liebe Leserin, lieber Leser, sagen Sie mir bitte einen Grund, warum wir an unseren Schulreifekriterien nicht endlich etwas ändern??!!

Warum schicken wir Kinder in diesem Zustand, wie ich Ihnen gerade eben exemplarisch beschrieben habe, in die Schule? Spätere Schulprobleme sind oftmals schon im Kindergarten ersichtlich.

Es ist unverantwortlich und unseren Kindern gegenüber nicht fair!

 

Am 18.7.2016 habe ich Rahmen der Ministeriumskampagne „Psychische Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen“ für den Landesverband Bayern der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen e.V. den Vortrag gehalten

„Veränderte Schulreifekriterien – damit unsere Kinder gesund durch unser Bildungssystem kommen.“

https://web.archive.org/web/20170228012638/https://www.stmgp.bayern.de/veranstaltungen/veraenderte-schulreifekriterien-damit-unsere-kinder-gesund-durch-unser-bildungssystem-kommen/